Sehnsucht nach Mally
Wenn mein Großvater von der Hanseat erzählte, klang es, als würde er von einem lebendigen Wesen reden.

Mit diesem Schiff ist er als kleiner Junge nach Brasilien ausgewandert. Jahrzehnte später zeichnete er die Hanseat aus dem Gedächtnis – für seine inzwischen erwachsenen Kinder und uns Enkel, die ihn löcherten und wissen wollten, was damals geschehen ist, wieso und warum die Familie ging, und was mit der Hanseat passierte.
Wie sich das wohl anfühlte, mit so einem kleinen Schiff quer über den Atlantik zu segeln?

Die Frage blieb – in mir über die Jahrzehnte und inspirierte mich zu meinem ersten Roman.
1927 strandet der neunjährige Helmut an Bord des havarierten Stahlseglers Hanseat an Brasiliens Küste. Unvermittelt endet dort die Auswanderung und der Kontakt zu seiner liebsten Schwester in der Heimat wird zerstört.
Sehnsucht nach Mally
So bisschen fühlt sich für mich auch das Schreiben dieses Romans wie eine Reise in ein unbekanntes Land an. Ja, natürlich – noch jede Geschichte, die ich schrieb, überraschte mich mit ungeahnten Entwicklungen. Aber die erste Geschichte in Romanlänge barg für mich noch ein paar mehr Herausforderungen, angefangen bei den Vorbereitungen bis zum Durchhaltevermögen – fast wie bei einer Auswanderung.
Zum Glück ist mein Segler nicht havariert, ich bin angekommen – am Ende dieser Geschichte. Und jedes Ende ist ein neuer Anfang. Noch während dieser Roman einen Verlag sucht, hat mich das nächste Projekt eingefangen.